Der IT-Dienstleister adesso wagt einen Blick in die Glaskugel und überprüft fünf fiktive Headlines für 2025 auf ihren Wahrheitsgehalt. Die Liste zeigt, wie der aktuelle Hype um GenAI weitergehen könnte – oder auch nicht:
- „GenAI fegt wie ein Hurrikan durch die Arbeitswelt – kein Job ist sicher.“
GenAI wird zweifellos zum Game-Changer. Von der automatisierten Vertragsgestaltung bis zur Echtzeitanalyse von Geschäftsdaten – die Einsatzmöglichkeiten sind na-hezu unbegrenzt. Doch bedeutet das wirklich eine Revolution? Fakt ist: Berufe und Arbeitsprofile entwickeln sich seit jeher weiter. Vor zwei Jahrzehnten klangen Jobtitel wie Social-Media-Manager oder Big-Data-Analyst exotisch. Neue Rollen und andere Aufgabengebiete gehören zur Arbeitswelt jedoch dazu. Das war nie anders und ist bei jedem technologischen Umbruch so. Eine komplette Neuordnung? Wohl kaum. Aber spannend bleibt es allemal.
Wahrheitsgehalt: 50 Prozent – die Arbeitswelt wird dynamischer, aber nicht von der KI dominiert.
- „Softwareentwicklung braucht keine menschliche Expertise mehr.“
Die Propheten der Automatisierung hatten es anders prognostiziert: Code schreiben, Bugs beheben, Anwendungen bauen – all das sollte mit GenAI wie von Zauberhand gehen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Technologie kann den Alltag von Ent-wicklern erleichtern, keine Frage. Aber kreative Problemlösungen, komplexe Architekturplanung und ein tiefes Verständnis der Anforderungen – das bleibt eine ureigene menschliche Domäne. Fazit: Die KI ist ein Helfer, kein Zauberstab.
Wahrheitsgehalt: 30 Prozent – GenAI kann viele Routineaufgaben übernehmen, aber menschliche Expertise nicht ersetzen.
- „GenAI ist ein Kinderspiel – alles andere ist Schwarzmalerei.“
Die Illusion eines einfachen GenAI-Projekts verflüchtigt sich schnell. Wer geglaubt hat, mit ein paar Mausklicks die digitale Transformation abzuschließen, wird 2025 eines Besseren belehrt. Denn: Das A in GenAI steht nicht für Abrakadabra, sondern für Arbeit. Daten aufbereiten, Modelle trainieren, Ergebnisse überwachen – der Weg ist steinig, aber er lohnt sich. Der Aufwand zahlt sich aus, wenn die Technologie effizient eingesetzt wird.
Wahrheitsgehalt: 20 Prozent – Die Umsetzung von Projekten wird einfacher als früher, ist aber nach wie vor kein Selbstläufer.
- „Der Nobelpreis für Literatur geht an OpenAI.“
KI-Fans hatten es fest geglaubt: Der erste Nobelpreis für einen Algorithmus ist nur ei-ne Frage der Zeit. Doch auch 2025 bleibt die Literaturszene von Menschen dominiert. Warum? Weil wahre Kreativität mehr ist als das Aneinanderreihen von Wahrscheinlichkeiten. Ohne Intuition, Emotion und Lebenserfahrung bleibt GenAI zwar ein genialer Nachahmer, aber kein echter Künstler. Kurz: Das gewisse Etwas lässt sich nicht in Code gießen.
Wahrheitsgehalt: 5 Prozent – immerhin hat Bob Dylan den Nobelpreis schon einmal gewonnen.
- „KI erlangt eigenes Bewusstsein.“
Beruhigende Nachrichten für Skeptiker: Die Dystopie allmächtiger Maschinen bleibt auch in diesem Jahr Science-Fiction. GenAI hat weder ein Bewusstsein noch eigene Ziele – sie ist und bleibt ein Werkzeug. Vielmehr profitieren die Anwendungen von der allgegenwärtigen Tendenz zur Anthropomorphisierung, also der Vermenschlichung der Technik. Die Gefahr liegt woanders: Nicht die KI selbst ist das Problem, sondern ihr potenzieller Missbrauch durch den Menschen. Klare Regeln und eine verantwortungsvolle Kontrolle sind daher unerlässlich.
Wahrheitsgehalt: 0 Prozent – GenAI ist und bleibt ein Werkzeug.