Menschen von oben fotografiert, die an einem Tisch sitzen.

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Das Thema Nachhaltigkeit wird in den Medien immer präsenter und gewinnt in der Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um umweltbezogene Themen, sondern der Blick richtet sich auch auf ethische und soziale Aspekte. So wird immer häufiger der Sinn des eigenen Handelns hinterfragt und dessen Auswirkungen betrachtet.

Insbesondere für die jüngeren Generationen steht nicht mehr die monetäre Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern vielmehr die Gewinnmaximierung in Form von positivem sozialen und ökologischem Outcome – sie wollen etwas Gutes tun. Diese Einstellung steuert – neben privaten Handlungen – ebenfalls ihre Kauf- und Arbeitgeberentscheidungen.

Um den Ansprüchen aller Stakeholder (Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und Investoren) gerecht zu werden, wird es daher auch für Unternehmen immer zentraler, einen bewussten und rücksichtsvollen Umgang mit den eingesetzten Ressourcen (das können vom verwendeten Strom über Dienstwagen bis zu den Mitarbeitenden sein) zu gestalten. Es muss ein verbindender Gedanke geschaffen werden, hinter dem das Unternehmen gemeinsam mit seinen Stakeholdern steht.

Der erste Schritt dafür ist die Definition von Nachhaltigkeitszielen, die einen Rahmen für alle weiteren Ziele setzen. Dadurch werden die Handlungen des Unternehmens begründet und deren Auswirkungen formuliert. Aus dem so kommunizierten „Was“ (also, was will das Unternehmen erreichen), können dann die strategischen Maßnahmen, das „Wie“, abgeleitet werden.

Eine nachhaltige Unternehmensstrategie verleiht Unternehmen heutzutage eine Daseinsberechtigung und stellt heraus, welchen positiven Beitrag ein Unternehmen für Gesellschaft und Umwelt leistet. Dadurch wird der Fortbestand des Unternehmens in einer für alle lebenswerten Zukunft gesichert. Die nachhaltigen Ziele müssen nicht zwangsläufig einen nachhaltigen Fokus im Sinne ökologischer Aspekte haben. Vielmehr sollte sich die Art des Wirtschaftens grundsätzlich an den mittlerweile bekannten sozialen und ökologischen Erkenntnissen orientieren.

So sollte ein Unternehmen bei den bekannten Informationen zum Klimawandel nicht in der gleichen Art und Weise Ressourcen einsetzen und verbrauchen wie vor 150 Jahren, sondern sein Handeln reflektieren, entsprechend anpassen und weiterentwickeln. Auch an die Mitarbeiterführung werden heutzutage andere Erwartungen gesetzt. Für die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden wird Vertrauen und Freiraum benötigt, wodurch das Unternehmen langfristig nachhaltiger und schonender mit der Ressource „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ umgeht. Daraus resultiert ein nachhaltiges Wirtschaften, das sich auf die unterschiedlichsten Arten zeigen kann – neben ökologischen also auch in sozialen und ökonomischen Zielen.

Für die Definition der Ziele und den daraus resultierenden Maßnahmen sind vier Perspektiven zu berücksichtigen.

Perspektive 1 – Identifikation für Mitarbeitende

Die Nachhaltigkeitsstrategie sollte eine gesteigerte Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen bewirken. In erster Linie geschieht dies dadurch, dass sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen. Sie bekommen von ihrem Arbeitgeber vermittelt, dass er sie nicht als Arbeitsmaschinen, sondern als Personen wahrnimmt und an ihrem Wohlbefinden interessiert ist. Es können bereits kleine Aufmerksamkeiten sein, die zwar keinen direkten Nutzen für den Arbeitgeber haben, jedoch die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.

Zudem ist es wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsführung vertrauen. Das kann die Management-Ebene durch transparente Handlungen und Einhaltung der kommunizierten Werte und Maßnahmen erreichen. Oberstes Ziel sollte nicht alleine die stetige Gewinnmaximierung und das Wachstum sein. Vielmehr sollte auch die Erhaltung der Unternehmenskultur und das Schauen nach „links und rechts“ – etwa auf soziale und ökologische Bereiche – eine Rolle spielen. Diese sollen nicht ausgebeutet werden. Ganz im Gegenteil, mit den Bereichen soll nachhaltig und schonend umgegangen und möglichst für ihren Erhalt und Fortbestand gesorgt werden.

Identifikation und Verbundenheit der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen können daher bereits durch kleine Maßnahmen gesteigert werden, die insgesamt aber einen großen Impact erzeugen. Ein Beispiel dafür ist etwa die Umstellung auf direct-trade-Kaffee oder – wie auch bei adesso üblich – ein Zuschuss für Mitarbeitende, die sich sportliche betätigen.

Eine erhöhte Identifikation führt automatisch zu mehr Motivation unter Mitarbeitenden, mehr Engagement und zielgerichtetem Arbeiten. Dadurch werden Qualität und Quantität gesteigert.

Perspektive 2 – Relevanz für Kundinnen und Kunden

Ein weiterer Fokus liegt darauf, die Kundinnen und Kunden zu überzeugen. Dies kann zum einen durch die angebotenen Produkte entstehen, beispielsweise durch die Unterstützung von sozialen Projekten pro verkauftem Artikel. Andererseits kann das Interesse der Kundinnen und Kunden aber auch durch die Unternehmensstrategie geweckt werden. Richtet sich das Unternehmen grundsätzlich nachhaltig aus, leisten Kundinnen ebenfalls durch die bewusste Wahl für das Unternehmen einen indirekten Beitrag zum nachhaltigen Handeln. Das kann die Kaufentscheidung des Kunden im Wettbewerb mit konkurrierenden Produkten entscheidend beeinflussen.

Perspektive 3 – Nutzen für die Geschäftsführung

Die festgelegten Ziele müssen natürlich ebenfalls einen spürbaren positiven Nutzen für die Geschäftsführung haben, damit sie sich für die Umsetzung der Maßnahmen einsetzt und diese zielgerichtet verfolgt. Bereits durch die ersten beiden Perspektiven wird das Sprichwort „Der Endzweck ist auch ein Selbstzweck“ bedient. Denn bereits die gesteigerte Motivation der Mitarbeitenden und die erhöhte Relevanz für die Kunden wirken sich steigernd auf die Qualität und Quantität der Arbeitsergebnisse sowie die Absatz- und Kundenzahlen aus.

Zudem verbessert sich durch sinnstiftende Ziele und Maßnahmen die Reputation des Unternehmens, die wiederum die Aufmerksamkeit neuer und alter Investorinnen und Investoren auf sich zieht.

Gleichzeitig ist es für die Glaubhaftigkeit fundamental, dass die Geschäftsführung spürbar hinter den Zielen steht, transparent danach handelt und diese lebt. Das kann beispielsweise durch das Koppeln der Geschäftsführungsziele an Nachhaltigkeitsaspekte, eine Neuausrichtung bei den Investments gemäß der ESG (Environment, Social, Governance) -Standards oder die Umsetzung bereits kleinerer Projekte im Unternehmen zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit gelebt werden.

Perspektive 4 – Relevanz für die Umwelt

Die vierte Perspektive richtet sich global auf die Umwelt, wobei hierunter die Natur und die Gesellschaft zu verstehen sind. Grundsätzlich ist es natürlich wünschenswert, wenn die nachhaltige Unternehmensstrategie einen spürbaren positiven Nutzen für die Gesellschaft, Umwelt und Tiere hat. Als Minimalziel sollte jedoch wenigstens kein bleibender Schaden in den genannten Bereichen hinterlassen werden, damit sie auch zukünftigen Generationen in gleicher Art und Weise zur Verfügung stehen.

Alle vier Perspektiven müssen bei der Definition und Umsetzung der Ziele betrachtet werden. Eine einseitige Fokussierung, etwa auf Kunden, führt möglicherweise zur Vernachlässigung der Mitarbeitenden durch die Geschäftsführung. Außerdem wirkt das Unternehmen nur durch konsequente Umsetzung wirklich glaubhaft und überzeugend.

Nachdem die Ziele definiert wurden, können eine Strategie und die daraus resultierenden Maßnahmen abgeleitet werden:

  • Welche Ausgleiche können für die Mitarbeitenden geschaffen werden?
  • Wie wird man der sozialen Verantwortung gerecht?
  • Welche Märkte und Kunden sollen bedient werden?
  • Welche Produkte passen zum Unternehmen?
  • Welchen Impact haben wir auf die Gesellschaft und die Umwelt?
  • etc.

Die erarbeitete Strategie sollte transparent kommuniziert werden. Das weckt nicht nur Vertrauen bei Mitarbeitenden, sondern zieht zudem die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie natürlich Aufwand für jedes Unternehmen bedeutet. Aufwand, der die Mitarbeitenden motiviert. Aufwand, der neue Kundengruppen anzieht. Aufwand, der das Unternehmen sozialer und ökologischer macht. Aufwand für eine lebenswertere Welt.

Ich bin sehr interessiert an euren Erfahrungen zu dem Thema! Seid ihr bei euren Kunden bereits damit in Kontakt gekommen und habt sogar schon in Projekten zum Thema Nachhaltigkeit mitgearbeitet? Lasst es mich gerne wissen! kristina.klein@adesso.de

Ihr möchtet gern mehr über spannende Themen aus der adesso-Welt erfahren? Dann werft auch einen Blick in unsere bisher erschienenen Blog-Beiträge.

Bild Kristina Klein

Autorin Kristina Klein

Kristina Klein hat in den letzten sieben Jahren zahlreiche Erfahrungen im Requirements- und Testmanagement in IT-Projekten gesammelt. Als Senior Consultant in der LoB Insurance hat sie damit zahlreiche Anbindungsprojekte in klassischen und auch agilen Teams vorangetrieben.

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