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SAP ist und bleibt der führende Standard in der Life-Sciences-Industrie – besonders sichtbar in der aktuellen Transformation hin zu S/4HANA. In diesem Kontext gewinnt die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) zunehmend an Bedeutung. Als zentrale Plattform für Integration, Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht die SAP BTP die Verknüpfung komplexer Systemlandschaften, die Entwicklung innovativer Anwendungen und die Auswertung großer Datenmengen mithilfe KI-gestützter Analysen.

Doch die Vielseitigkeit der Plattform birgt auch Risiken: Ohne eine klare Steuerung und Standardisierung drohen Schatten-IT, Ineffizienz, hohe Kosten und fehlende GxP-Compliance. Um diese Fallstricke zu vermeiden, ist eine durchdachte BTP-Governance erforderlich. In diesem Blog-Beitrag zeige ich euch, wie Unternehmen der Life-Sciences-Branche eine effektive BTP-Governance etablieren, um Innovation, Effizienz und GxP-Compliance zu sichern.

Was ist BTP Governance und welche zentralen Elemente umfasst eine effektive SAP BTP-Governance?

BTP-Governance bildet das Rückgrat einer erfolgreichen Nutzung der BTP. Sie definiert den strategischen Rahmen, setzt Richtlinien und überwacht deren Einhaltung. Sie stellt sicher, dass alle Entwicklungen sicher, compliant und kostenkontrolliert erfolgen.

Eine wirkungsvolle BTP-Governance basiert auf mehreren essenziellen Bausteinen, die gemeinsam eine stabile Grundlage für Sicherheit, Effizienz und Innovationskraft schaffen. Zunächst ist eine klare Strategie mit verbindlichen Richtlinien entscheidend. Diese umfasst konkrete Vorgaben zur Nutzung der BTP-Services, definiert Architekturstandards und legt Sicherheitsrichtlinien fest. So wird sichergestellt, dass alle Entwicklungen und Integrationen einem konsistenten Rahmen folgen. Ein weiterer zentraler Bestandteil ist Security und Compliance. Einheitliche Zugriffsrichtlinien, umfassende Datenschutzkonzepte – beispielsweise nach DSGVO-Standards – und regelmäßige Audits schützen die Daten und gewährleisten die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Effizientes Kostenmanagement ist essenziell, um Budgetüberschreitungen zu vermeiden. Dies wird durch klare Budgetrichtlinien, kontinuierliches Kostenmonitoring und ein proaktives Alerting-System unterstützt, das auf Abweichungen hinweist. Für eine standardisierte Anwendungsentwicklung sorgt ein durchdachtes Service- und API-Management, das Richtlinien für Schnittstellen festlegt und eine zentrale Verwaltung der APIs etabliert. Dadurch werden Redundanzen vermieden und die Wiederverwendbarkeit von Services erhöht. Einen weiteren Pfeiler bildet die Architektur-Governance, die sicherstellt, dass neue Projekte einem festgelegten Review-Prozess unterliegen. So wird die technische Qualität gewährleistet, und Architekturstandards bleiben konsistent. Schließlich sind klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten essenziell. Die Zuordnung von Positionen wie BTP-Owner, Service-Manager und Architekten schafft Transparenz und stellt sicher, dass alle Aufgaben effizient koordiniert werden.

Komponenten der SAP BTP-Governance

Komponenten der SAP BTP-Governance

Diese Bausteine bilden zusammen das Fundament einer effektiven BTP-Governance. Sie minimieren Risiken, halten Kosten unter Kontrolle und ermöglichen es Life-Sciences-Unternehmen, Innovationen sicher und nachhaltig umzusetzen.


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Wie wird die BTP-Governance umgesetzt und in vorhandene Unternehmensstrukturen integriert?

Eine strukturierte Einführung der BTP-Governance ist entscheidend für deren nachhaltigen Erfolg. Sie stellt sicher, dass Prozesse konsistent umgesetzt und kontinuierlich optimiert werden. Die Einführung erfolgt in mehreren klar definierten Phasen:

Implementierung einer SAP BTP-Governance

Implementierung einer SAP BTP-Governance

  • 1. Analyse und Zieldefinition: In der ersten Phase werden die bestehenden Prozesse, IT-Landschaften und Anforderungen erfasst. Durch Interviews mit Stakeholdern und eine detaillierte Bestandsaufnahme werden Lücken identifiziert. Gleichzeitig werden klare Ziele für die Governance definiert, zum Beispiel Kostenkontrolle, Risikominimierung oder Standardisierung.
  • 2. Governance-Struktur entwickeln: Aufbauend auf den Analyseergebnissen werden Governance-Richtlinien erstellt und Rollen sowie Verantwortlichkeiten festgelegt. Hierzu gehört die Einrichtung eines Governance-Boards, das die Einhaltung der Richtlinien überwacht und Entscheidungen zentral steuert.
  • 3. Pilotphase: Die erarbeiteten Governance-Konzepte werden in ausgewählten Projekten getestet. Diese Phase dient als Probelauf, um die Wirksamkeit der Richtlinien zu prüfen und frühzeitig Feedback aus der Praxis zu sammeln. Etwaige Verbesserungspotenziale werden in die Richtlinien integriert.
  • 4. Prozesse und Tools implementieren: Nach erfolgreichem Pilot wird die Governance in die Unternehmensprozesse integriert. Hierzu gehören die Implementierung von Überwachungs- und Reporting-Tools sowie die Anpassung bestehender Prozesse an die neuen Vorgaben. Automatisierte Dashboards helfen, Abweichungen schnell zu erkennen.
  • 5. Schulung und Enablement: Damit die Governance erfolgreich verankert wird, ist es essenziell, alle relevanten Stakeholder zu schulen. Schulungsprogramme, Workshops und Guidelines vermitteln den Mitarbeitenden das notwendige Wissen, um die Governance-Richtlinien im Alltag umzusetzen.
  • 6. Rollout und kontinuierliche Optimierung: Die Governance wird unternehmensweit ausgerollt. Parallel dazu werden regelmäßige Reviews und Audits durchgeführt, um die Einhaltung zu überprüfen. Durch kontinuierliches Monitoring und das Sammeln von Feedback wird die Governance laufend weiterentwickelt und verbessert.

Diese schrittweise Einführung stellt sicher, dass die BTP-Governance nicht nur konzipiert, sondern auch langfristig erfolgreich im Unternehmensalltag gelebt wird.

Welche Rolle spielt ein BTP-Center of Excellence (CoE)?

Der Aufbau eines Center of Excellence (CoE) für SAP BTP ist in den meisten Fällen das übergeordnete Ziel, um die Möglichkeiten und das Potential der SAP BTP auszuschöpfen und eine zukunftssichere SAP-Landschaft zu etablieren. Es ist die operative Drehscheibe für den erfolgreichen Einsatz der SAP BTP. Es stellt sicher, dass die definierten Governance-Vorgaben praxisnah umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das CoE fungiert als Brücke zwischen Strategie und operativer Umsetzung.

Die wichtigsten Aufgaben eines BTP CoE:

  • Wissen bündeln und Best Practices etablieren: Entwicklung und Bereitstellung standardisierter Frameworks, Templates und Guidelines für die BTP-Nutzung.
  • Entwicklungsteams unterstützen: Schulungen, Coachings und technische Unterstützung zur Förderung einer konsistenten Umsetzung.
  • Innovationen vorantreiben: Proof of Concepts (PoCs) und Pilotprojekte initiieren, um neue BTP-Services zu erproben.
  • Governance-Vorgaben operativ umsetzen: Durchführung von Architektur-Reviews, Qualitätssicherungen und Einhaltung der Sicherheitsstandards.
  • Community und Austausch fördern: Aufbau von Knowledge-Sharing-Plattformen, Communities of Practice und internen Foren.
Kernaufgaben eines BTP COE

Kernaufgaben eines BTP COE

Fazit: SAP BTP-Governance und CoE in Life Sciences

Eine durchdachte SAP BTP-Governance ist essenziell, um in der Life-Sciences-Branche den Spagat zwischen Innovation, Effizienz und regulatorischer Compliance zu meistern. Sie schafft den strategischen Rahmen für Sicherheit, Standardisierung und Kostenkontrolle. Gleichzeitig stellt ein starkes Center of Excellence sicher, dass diese Vorgaben operativ umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Gemeinsam bilden Governance und CoE das Fundament für eine erfolgreiche Nutzung der SAP BTP, fördern Innovationen und sorgen dafür, dass Unternehmen den regulatorischen Anforderungen der Branche jederzeit gerecht werden.


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Bild Kevin Ludwig

Autor Kevin Ludwig

Kevin Ludwig ist Business Developer für SAP (BTP) bei adesso und unterstützt Unternehmen aus verschiedenen Branchen dabei, die digitale Transformation zu beschleunigen und eine zukunftssichere SAP-Landschaft aufzubauen.


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