Gesetzliche Krankenversicherungen unterliegen anderen Spielregeln als privatwirtschaftliche Unternehmen: Der Gesetzgeber schränkt ihren Spielraum beim Ausgestalten des Leistungsangebotes (Produktportfolio) deutlich ein. Wollen sich Versicherungen von Wettbewerbern abheben, liegt der Fokus deshalb außer auf einem attraktiven Preis auch auf einer hohen Servicequalität. Ein wichtiges Instrument ist für viele Versicherungen die Online-Geschäftsstelle. Sie bietet Versicherten einen komfortablen Zugang zu Informationen und Anträgen – rund um die Uhr und auch von unterwegs.
Wollen die Verantwortlichen solche Online-Angebote um die Möglichkeit eines Chats mit Sachbearbeitern ergänzen, kommen sie schnell an Kapazitätsgrenzen: Einerseits ist diese Form der Kundenberatung personalintensiv und aufgrund der Komplexität der Beratungsthemen fehleranfällig. Andererseits können Versicherungen einen Chat-Service aufgrund von Arbeitszeitregelungen sowie Personalkosten und -verfügbarkeit kaum 24 Stunden täglich anbieten. Von der Möglichkeit des fallabschließenden Beratens samt einhergehender Dunkelverarbeitung machen zudem nur wenige Unternehmen Gebrauch. Häufig beschränken sich die Online-Angebote auf einfache Prozesse wie das Ändern einer Anschrift oder einer Bankverbindung.