Ein KI-Labor irgendwo auf einem Campus. Der „Head of GenAI“ als neue Stabsstelle. Irgendwo ein schicker Chatbot auf der Website: Viele Unternehmen konzentrieren sich derzeit auf schillernde, oft medienwirksame Stand-alone-KI-Initiativen. Sie wollen schnelle Erfolge vorweisen. Das ist verständlich: Im großen KI-Wettrennen, das wir derzeit erleben, will niemand zurückfallen. Wer möchte sein Unternehmen nicht als innovativ positionieren? Vor allem das Top-Management steht unter Druck und muss liefern. Denn die Erwartungen der Stakeholder und der Finanzmärkte sind mindestens so groß wie das Potenzial der Technologie.
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80 Prozent der KI-Projekte werden die Erwartungen nicht erfüllen
Doch zahlreiche Gespräche, die ich in den letzten Jahren mit Kunden geführt habe, zeigen: So entstehen Strohfeuer, kein nachhaltiger Erfolg. Denn solchen Initiativen fehlt oft die Verankerung in den bestehenden Prozessen. Niemand sollte sich von Tools wie ChatGPT & Co. blenden lassen: Die Technologien wirken zwar manchmal wie Zauberei, sie scheinen auf Knopfdruck Ergebnisse zu liefern. Dahinter steckt aber kein Abrakadabra, sondern Arbeit. Damit die Anwendungen in den Unternehmen die Erwartungen erfüllen, braucht es klare Anforderungen, durchdachte Projekte und sauber aufgesetzte Infrastrukturen.
Dieser Aspekt geht in der Diskussion oft unter, deshalb betone ich ihn hier: Wer das große Potenzial von KI-Anwendungen langfristig ausschöpfen will, muss sich ganz klassischen IT-Themen stellen. Das beginnt bei der Basis. Und Basis heißt bei KI immer Daten: Welche Quellen sind verfügbar? Wer stellt sicher, dass Qualitätsstandards eingehalten werden? Wer orchestriert die Datenströme im Unternehmen? Es lohnt sich für Unternehmen, Zeit und Energie in die Beantwortung dieser Fragen zu investieren.
Einerseits geht es um ein Umdenken im Umgang mit Daten. Unsere Vorstellungen dazu haben wir unter dem Stichwort „Boundless Data“ zusammengefasst. Kurz gesagt: Unternehmen sollten Daten als „grenzenlos“ verstehen: Grenzenlos nutzbar in der gesamten Organisation, nicht in einzelnen Abteilungen oder Silos. Das Konzept schafft die Voraussetzungen dafür, dass Unternehmen Daten systematisch nutzen können: in Kampagnen, im Cross-Selling, in der individuellen Kundenansprache oder im Engineering personalisierter Produkte und Dienstleistungen – und für all die Möglichkeiten, die heute noch niemand kennt. Mehr zu diesem anderen Umgang mit Daten auf der Website rund um Boundless Data.
Andererseits geht es um organisatorische und technische Aspekte. Auch darauf haben wir eine Antwort. Wir entwerfen das Zielbild eines Data-Driven Enterprise: Ein Unternehmen, das Daten ins Zentrum der Organisation stellt. In dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Wert verstehen. Das alle Prozesse auf die optimale Nutzung von Daten ausrichtet. Wie der Weg zum datengetriebenen Unternehmen aussieht, beschreiben wir hier.
Beide Ansätze – Boundless Data und Road to Data Driven Enterprise – konzentrieren sich auf unterschiedliche Aspekte eines zentralen Aspekts der KI-Revolution, die wir gerade erleben: die Einstellung zu und den Umgang mit Daten. Aber wie Sie es nennen, ist letztlich egal. Wichtig ist, dass Sie sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Denn KI-Initiativen, die auf einer wackeligen Datenbasis stehen, fallen irgendwann in sich zusammen.
Das klingt jetzt weniger spektakulär als die Entwicklung des nächsten KI-Gadgets. Aber es ist mittelfristig der einzig richtige Weg. Ich habe in den letzten Monaten mit vielen Verantwortlichen genau über diese Themen gesprochen. Wenn das auch für Sie interessant klingt: Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen.
Künstliche Intelligenz ist kein Ersatz für menschliche Diskussion
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