Die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft in Deutschland kommt nur schleppend voran. Eine Reihe von Hürden verhindert die praktische Umsetzung der potenziellen Vorteile von Datenräumen: Fehlendes Vertrauen und Standards, Datenschutzfragen, eine fragmentierte Infrastruktur und mangelnde Interoperabilität der Systeme führen zu stockenden Prozessen, hohem Aufwand und damit ausufernden Kosten. Gemeinsam mit namhaften Partnern wie Roche, Siemens Healthineers, ROTE LISTE, Gesundheitsforen, Fraunhofer ISST, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sowie W2 healthcare hat adesso daher das Datenraum-Projekt HealthTrack-X gestartet. Die Beteiligten wollen demonstrieren, dass Datenräume keine rein theoretischen Konstrukte sind, sondern ganz konkret zur Lösung aktueller Herausforderungen beitragen können.
Sicherer Datenraum für Logistik, Forschung, Ärzte und Patienten
adesso entwickelt im Rahmen des Forschungsprojekts einen prototypischen, kollaborativen Datenraum für das Teilen von Daten. Ziel der drei abzubildenden Use Cases in HealthTrack-X ist es, die Produktions- und Lieferketten in der industriellen Gesundheitswirtschaft für Arzneimittel, Medizinprodukte und medizinische Geräte zu digitalisieren und dadurch resilienter zu gestalten. Das standardisierte CO2-Fußabdruck-Management wird zudem einen Datenaustausch zur Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten entlang ihrer Produktions- und Lieferketten ermöglichen.
HealthTrack-X eröffnet eine große Zahl von Anwendungsszenarien: Im Logistikbereich erleichtert HealthTrack-X das digitale Lieferkettenmanagement mit standardisiertem, teilautomatisiertem Datenaustausch zwischen Großhändlern und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Ebenso ermöglicht der standardisierte, auf einheitlichen Regeln basierende Datenaustausch viele weitere Effizienzsteigerungen – von unternehmensinternen Potenzialen in der Beschaffung bis hin zu vereinfachten Prozessen beim CO2-Reporting, beispielsweise bei medizinischen Geräten. Als nächster Meilenstein der Initiative ist Mitte 2025 die grundlegende Etablierung des Datenraums anvisiert, in der Folge werden Teilnehmer angeschlossen und Datenaustauschszenarien im Rahmen der Umsetzung von Use Cases erprobt.