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Was versteht man allgemein unter der sogenannten Best-of-Breed-Strategie?

Ihr habt vermutlich alle schon einmal die Redewendung „sich die Rosinen herauspicken“ gehört. Dieses Sprichwort lässt sich sehr gut auf die Best-of-Breed-Strategie übertragen, denn mit ihr werdet ihr zur Rosinenpickerin oder zum Rosinenpicker.

Hinter „Best-of-Breed“ verbirgt sich eine Philosophie, die es anstrebt, für jeden Anwendungsbereich von Software innerhalb eines Unternehmens die bestmöglichen Lösungen zu finden und diese zu integrieren. Oftmals werden bei diesem Ansatz daher Lösungen verschiedener anbietender Herstellfirmen zur bestmöglichen Lösung eines Gesamtproblems miteinander kombiniert.

Die Best-of-Breed-Strategie setzt somit ganz klar auf Modularität, wodurch sich eine hochflexible, agile und individuelle Systemlandschaft erschaffen lässt. Diese Strategie kann in den verschiedensten Unternehmensbereichen Anwendung finden und verfolgt werden. Auch bei den sogenannten Digital-Experience-Plattformen kann man von dieser Strategie profitieren.

Warum Best-of-Breed?

Die Anforderungen an Content-Management-Systeme (CMS) sind durch den digitalen Wandel immer anspruchsvoller und weitaus komplexer geworden. Früher stand für Unternehmen meist der eigene Webauftritt im Vordergrund und es galt, diesen mit passendem Content für die eigene Zielgruppe zu befüllen. Heutzutage ist das bei Weitem nicht der einzige Kanal, den ein Unternehmen bespielen möchte. Es wird bevorzugt eine Omnichannel-Strategie gesetzt – also eine Interaktion auf allen Kanälen. Die gesamte Customer Journey sollte für eine optimale Customer Experience möglichst bruchfrei abgebildet werden, sodass sich Kundinnen und Kunden bei jedem Kontakt und an jedem Touchpoint mit dem Unternehmen gut aufgehoben fühlen. Dies kann zudem über verschiedenste Endgeräte passieren, wie zum Beispiel Smartphones, die zu jeder Zeit und an jedem Ort mit nur einem Griff in die Hosentasche zur Verfügung stehen.

Allen diesen neuen Anforderungen kann man nur durch die Ansprache von verschiedensten Datenquellen aus unterschiedlichen Drittsystemen gerecht werden wie zum Beispiel einem Shop System, einem Customer Relation Management System (CRM), mit einem Digital Asset Management (DAM) und einem Product Information Management System (PIM) oder aber auch mit spezielleren Lösungen – etwa einer Analyse-Software oder einer Software zur Personalisierung.

CMS, die der Best-of-Breed-Strategie folgen, bieten in der Regel passende Konnektoren an, die sich unter anderem mit den im vorherigen Abschnitt aufgeführten Drittsystemen verbinden lassen.

Die Best-of-Breed-Strategie lässt sich aber auch mit Headless-Content-Management-Systemen umsetzen, die momentan in aller Munde sind. Bei dieser Art von CMS werden die Daten über ein sogenanntes Application Programming Interface (API) ausgegeben. Mit dem Headless-Ansatz lassen sich die Daten so einfach austauschen und verknüpfen.

strategie

Welche Vorteile bietet die Best-of-Breed-Strategie

  • Unabhängigkeit: Die einzelnen Tools kommen in der Regel von verschiedenen Anbietern, wodurch man sich nicht von einem einzelnen Hersteller und dessen Lösungen abhängig machen muss.
  • Schnellere Implementierung: Im Gegensatz zu einer Suite-Lösung, die eine unternehmensweite Anstrengung darstellt, lassen sich Einzellösungen oftmals schneller auswählen und implementieren, da hier nicht alle Stakeholder aus allen internen Abteilungen zwangsläufig mit eingebunden werden müssen.
  • Individuelle Bedürfnisse: Es ist deutlich einfacher, die verschiedenen Bedürfnisse der Stakeholder abzudecken, da gezielt nach spezialisierten Lösungen je nach Anwendungsbereich gesucht werden kann.
  • Flexibilität und Agilität: Durch die API-Technologie lassen sich die bevorzugten Tools in das Technologie-Stack integrieren und auch beliebig entfernen, modular erweitern oder komplett ersetzen, falls der Markt eine neue Lösung anbietet, die vielleicht noch besser zu den eigenen Anforderungen passt. Zudem hat man so die Möglichkeit, schnell auf veränderte Anforderungen am Markt zu reagieren und sein Stack dementsprechend anzupassen, was einen echten Wettbewerbsvorteil darstellen kann.

Alternative zur Best-of-Breed-Strategie: Best-of-Breed versus Best-of-Suite

Eine Alternative zur Best-of-Breed-Strategie bietet die Best-of-Suite-Strategie.Im Gegensatz zur Best-of-Breed-Strategie liefert dieser Ansatz bereits eine ganzheitliche Lösung aus einem gebündelten Tool-Set.

Gartner bezeichnet Digital-Experience-Plattformen als „ein integriertes Set an Technologien auf Basis einer gemeinsamen Plattform, mit der ein breites Publikum einen konsistenten, sicheren und personalisierten Zugang zu Informationen und Applikationen über eine Vielzahl digitaler Kanäle hinweg erhält“.

Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten kann innerhalb einer Suite mitunter reibungsloser ablaufen und bietet so eine leichtere Bedienung, da die Teillösungen im Wesentlichen schon für die Zusammenarbeit abgestimmt sind. Allerdings sind personalisierte Anpassungen hier in der Regel nur mit größerem Aufwand umsetzbar, da ein spezielles Customizing vorausgesetzt ist.

Die Kommunikation zum Hersteller kann auch ein Punkt sein, der bei diesem Ansatz vereinfacht wird, da man hier alles aus einer Hand bekommt und somit auch nur mit einer Ansprechperson in Kontakt treten muss. Im Umkehrschluss nimmt genau dieser Punkt einem aber auch ein Stück Unabhängigkeit.

Fazit

Best of Breed, Best of Suite oder doch lieber Best of both?

Genau diese Frage müssen sich IT-Verantwortliche bei der Gestaltung ihrer IT-Infrastruktur stellen. Ob die Digital-Experience-Plattform nun mit einer Best-of-Breed-Strategie individuell zusammengestellt oder eine komplette DXP als Software Suite implementiert wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Best-of-Breed-Lösung ist nicht per se die beste Lösung für alle Probleme. Beide Ansätze bringen Vor-, aber auch Nachteile mit sich. Um eine Antwort auf diese Frage zu finden und Fehlentscheidungen zu vermeiden, ist eine Analyse der eigenen Anforderungen und Ziele zur Entwicklung einer passgenauen Strategie unerlässlich.

Zur Herausarbeitung dieser Anforderungen lässt sich beispielsweise ein sogenannter Interaction Room Workshop durchführen, der an den Design-Thinking-Ansatz angelehnt ist.

Best Fit = individuelle Problemstellung & Wertschöpfung

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Bild Laura Schöning

Autorin Laura Schöning

Laura Schöning ist Business Developer im Bereich Digital Experience bei adesso. Ihr Fokus liegt auf Web Experience Management. Seit 2017 sind ihre Themenschwerpunkte unter anderem Websites, Kundenportale und Content Management Systeme.

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