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Klimawandel, Digitalisierung und immer häufiger auftretende Krisen verursacht durch Krieg oder Pandemien zwingen Unternehmen, Organisationen und die Regierungen dieser Welt immer öfter zum Handeln.

Mit dem ambitionierten Ziel der EU-Kommission, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu sein, wurde ein erstes großes Zeichen gesetzt. Dieses gilt es allerdings erst einmal Schritt für Schritt und kontinuierlich umzusetzen. Viel Zeit bleibt für die Zielerreichung nicht und die Aufgaben für den Klimaschutz sind umfassend, vielfältig und teilweise mit wechselseitigen Abhängigkeiten verbunden. Existierende Systemträgheiten und Pfadabhängigkeiten verhindern in gewissem Umfang schnelle Umbrüche. Was sollten wir also tun?

Viele Faktoren aus den verschiedensten Branchen, etwa der Energie- oder Automobilbranche, spielen hier mit ein. Viele Akteure fordern vor allem eine Stromwende, eine Wärmewende und eine Verkehrswende. Die Trends Sektorkopplung und Elektrifizierung können dazu genutzt werden. In unserem Blog-Beitrag widmen wir uns dem Thema Mobilität und gehen insbesondere auf die E-Mobilität ein.

Oder doch schon 2035? Der Entscheidung der EU, ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen, hat großen Anklang im Parlament in Brüssel gefunden. Dies hat viele Erstausrüster und Unternehmen dazu veranlasst, verstärkt auf Elektromobilität zu setzen und schon früher die Produktion in Richtung Elektromobilität zu lenken.

Vom Stromlieferant zum Mobilitätsdienstleister

Der Wechsel vom Verbrenner auf wesentlich emissionsärmere Elektroautos bringt allerdings auch einige Veränderungen mit sich. Wo Energieversorger früher nur als der reine Stromlieferanten für private Haushalte gesehen worden sind, positionieren sich einige mittlerweile zeitweilig als Mobilitätsdienstleister. So verschmelzen beispielsweise die Wertschöpfungsketten von Automobilindustrie und Energiebranche immer mehr. Da Elektrofahrzeuge Strom benötigen, bauen Stadtwerke und Versorger stellenweise ihre Marktposition aus, um neue Kundinnen und Kunden mit Dienstleistungen rund um das Thema E-Mobilität zu gewinnen. Einige Beispiele sind das Anbieten von öffentlicher Ladeinfrastruktur, Apps, Kooperationen mit Hardware-Dienstleistern für die Installation von Ladestationen oder ganzheitliche Pakete von Photovoltaikanlage-, Ladestation und Speicher.

Die Energiebranche und die Mobilitätstransformation

An dieser Stelle sei noch einmal auf das allgegenwärtige Ziel der Klimaneutralität bis 2050 hingewiesen, von dem die Umstellung auf Elektromobilität nur ein kleiner Teil ist. So ist es nur folgerichtig, dass die dafür zusätzlich benötigte Stromerzeugung zunehmend auf erneuerbaren Energien basiert, da der Anteil der erneuerbaren Energien in der EU laut Umweltbundesamt bis 2030 auf 40 Prozent steigen soll.

Je höher der Anteil, desto größer die Herausforderungen für Netzbetreiber, Stromversorger und Produzenten. Einerseits soll der steigende Strombedarf durch den vermehrten Einsatz von Elektrofahrzeugen (auch Drohnen etc.) mit erneuerbaren Energien gedeckt werden, andererseits führen die Lastspitzen der Elektrofahrzeuge beim Aufladen zu Herausforderungen in den Energienetzen. Das Stromangebot wird durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien zunehmend fluktuieren. Hier bietet die Elektromobilität einen Vorteil auf der Nachfrageseite, da die Last für das Laden von Elektrofahrzeugen zeitlich verschoben und zum Beispiel an die Angebotsseite oder an Netzengpässe angepasst werden kann.

Der Weg ist das Ziel

60 Prozent der Personen, die ein E-Auto besitzen, laden das Auto privat zu Hause. Da die meisten privaten Autofahrten dem Pendeln und dem Einkaufen in der näheren Umgebung dienen, bietet sich das Laden zu Hause an, zumal es in der Regel kostengünstiger ist als das öffentliche Laden. Längere Fahrten sollten auf jeden Fall gut geplant werden und man sollte versuchen, Schnellladesäulen zu nutzen. Diese befinden sich in der Regel in Autobahnnähe.

Doch nicht nur der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist wichtig. Für Versorger stehen Wartung und Betrieb im Vordergrund, wobei Asset -und Abrechnungsmanagement lediglich zwei grundlegende Stichworte sind. Um eine langfristige Skalierung zu ermöglichen und den gegenwertig fragmentierten Markt zu konsolidieren, bedarf es einer einheitlichen technischen Lösung, die zur Steuerung von (ladebedingten) Prozesse verwendet werden kann.

Weitere spannenden Bereiche sind zudem die Elektrifizierung von Flotten. Dies können private Flotten von Unternehmen sein, aber auch öffentliche Transformationen von beispielsweise Bussen zu elektrifizierten Antrieben. Mittels intelligentem Lademanagement kann die Auslastung, Priorisierung und das Einsatzgebiet der Nutzerinnen und Nutzer besser gesteuert werden und zugleich erhalten die Energieversorger die notwendigen Informationen bezüglich Verbrauch und Lastgang.

Um zukünftige Lastspitzen auszugleichen, bieten sich sogenannte Vehicle to Grid (V2G) - oder Vehicle to Load (V2L) - Lösungen an. Damit werden Besitzerinnen und Besitzer von Elektrofahrzeugen nicht mehr nur zu Stromkonsumierenden, sondern auch zu Stromeinspeisenden. Bei erhöhter Nachfrage (beispielsweise für Regelleistung zur Frequenzhaltung) speisen sie Strom ins Netz ein, bei erhöhtem (erneuerbarem) Stromangebot nehmen sie diesen gezielt durch Laden auf. Die Einsatzmöglichkeiten der Elektromobilität sind vielfältig.

Zukunft schon heute?

E-Mobilität darf nicht als separates Geschäftsmodell, sondern muss als Teil der Lösung für die Herausforderungen der Energie- und Klimawende verstanden werden. Themengebiete wie Smart City, virtuelle Kraftwerke oder Wasserstofftechnologien, spielen hier mitunter eine wichtige Rolle. Das Aufbauen eines Energie-Ökosystems der Zukunft wird geschieht mit Elektromobilität.

2050 schwebt als Ziel über unseren Köpfen. Gehen wir die Themen gemeinsam an. Setzt euch gerne mit unseren Expertinnen und Experten in Verbindung. Wir unterstützen euch mit innovativen und zukunftsorientierten Lösungen.

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Autorin Ellen Szczepaniak

Ellen Szczepaniak ist eine erfahrene Projektmanagerin mit Schwerpunkt in der Beratung von Unternehmen der Energiewirtschaft. In ihren Projekten hat sie sowohl Erfahrungen als Requirements Engineer und Scrum Master im agilen Umfeld als auch als Interaction Room Coach und Managementberaterin in klassischen Projekten gesammelt. Sie zeichnet sich insbesondere durch ihre strukturierte und analytische Vorgehensweise sowie ihre Expertise im Kontext der Energiewirtschaft und Elektromobilität aus.

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Autor Felix Magdeburg

Felix Magdeburg ist Senior Consultant in der Business Line Utilities bei adesso und berät Energieunternehmen zu Zukunftsthemen wie Elektromobilität und unterstützt digitale Transformationsprojekte als Projekt- oder Teilprojektleiter.

Seit einigen Monaten ist er unter anderem dafür verantwortlich, Cursor bei seinen Kunden als Projektleiter zu unterstützen und das Partnergeschäft strategisch weiter auszubauen.

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