8. Oktober 2024 von Dr. Jan-Peter Hazebrouck
Kennt ihr euren Clean-Core-Index? Das Fundament für eine zukunftssichere SAP-Landschaft
Clean Core ist in aller Munde und wird von SAP offensiv vermarktet. Doch was ist wirklich neu daran und wie unterscheidet es sich von den bisherigen Standardisierungszielen? Dieser Blog-Beitrag gibt einen kompakten Einblick in das Thema Clean Core, beleuchtet die strategische Positionierung und die wichtigsten Bausteine und zeigt die Vorgehensweise von adesso, um den Clean-Core-Ansatz erfolgreich in Organisationen zu etablieren.
Strategische Flexibilität und Skalierung erfordern Clean Core
Die zunehmende Bedeutung von Clean Core basiert auf dem anhaltenden Trend der Cloudifizierung, der durch die hohe Marktdynamik und den technologischen Wandel getrieben wird. Dies zeigt sich deutlich am GenAI-Hype:
- Business Change: Steigende Dynamik der Marktveränderungen
- New Technology: Anhaltender technologischer Wandel und Innovationen
- IT Landscape Complexity: Flexible und skalierbare Infrastruktur als Wettbewerbsfaktor
Um diese neuen Technologien wirtschaftlich entwickeln zu können, bedarf es einer flexiblen und skalierbaren Infrastruktur. IT-Anbieter nutzen daher auch die Cloud für ihr Lösungsportfolio. Dies spiegelt sich auch in der Strategie der SAP wider: Das Produkt- und Serviceportfolio wird zukünftig ausschließlich Cloud-basiert mit vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten auf der Business Technology Platform (BTP) angeboten.
Dimensionen der Gestaltung von Clean Core
Für Unternehmen bedeutet dies, ihre On-Premise-SAP-Systemlandschaft zu bereinigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. SAP empfiehlt, Clean Core anhand verschiedener Dimensionen zu betrachten:
- 1. Prozesse: Ausrichtung auf innovative IT-Kapazitäten im Sinne von Fit2Standard
- 2. Extensibility: Strategische Erweiterungen nur auf dafür vorgesehenen Stacks
- 3. Data: Strikte Data Governance zur Sicherstellung einer konsistenten Datenversorgung
- 4. Integration: Zentrales API-Management statt individueller Konnektierungen
- 5. Operations: Aufbau einer schlanken Clean Core Governance auf Basis der SAP-Qualitätsstandards
Den Zusammenhang im Rahmen der SAP-BTP-Architektur beschreibt SAP ausführlich in ihrem Blog-Beitrag zum Thema Intermediate Level Understanding of SAP BTP Architecture.
Vorteile überwiegen und senken die Gesamtsystemkosten
Die Vorteile für Unternehmen sind beträchtlich:
- Empowering Innovation & Automation: Strategischer Einsatz neuer Lösungen wie KI
- Speed up Time-To-Value: Schnellere Entwicklung von Anpassungen und Prozessen
- Enforcing Operative Stability by sustainable ressource utilization: Reduzierung von Aufwänden für Upgrades und Application Management
Insgesamt führt dies zu einer deutlichen Reduktion der „Total System Cost“ im Vergleich zu herkömmlichen SAP on-premise Landschaften. Benchmarks zeigen ein Potenzial von bis zu 30 Prozent.
Kernbausteine der erfolgreichen Clean-Core-Gestaltung
Clean Core geht über die bisherige technische Standardisierung hinaus. Ausgehend von der genannten strategischen Positionierung lassen sich vier Kernbausteine zur Gestaltung und Operationalisierung abgrenzen:
1. Etablierung einer Lean Clean Core Governance
Die Grundlage für eine Lean Clean Core Governance bildet die Ausformulierung einer Clean-Core-Strategie. In dem Rahmen sind die Architekturprinzipien, die Einbettung in die Architekturgremien sowie Guidelines und Guardrails als Regelwerke im Rahmen der SAP Application Exension Methodology festzulegen.
2. Sicherstellung des Change Managements
Um ein einheitliches Verständnis zur Clean-Core-Architektur zu erzielen, ist eine Einbindung aller Stakeholder von entscheidender Bedeutung. Dies erfordert ein maßgeschneidertes Kommunikationsprogramm in der IT-Organisation sowie ein Upskilling der SAP-Architektinnen und -Architekten sowie der SAP-Entwicklerinnen und Entwickler.
3. Transparenz durch Definition und Monitoring der Clean-Core-Metrik
Basis ist eine umfassende Metrik und ein Monitoring System. Kernstück ist der Clean-Core-Index. Mit diesem wird Transparenz über den Clean-Core-Status und dessen nachhaltige Einhaltung gewährleistet. Für das Monitoring wird ein Clean Core Dashboard aufgebaut. Zur Bewertung der Geschäftsprozessdimension sind Andockpunkte an die wichtigen SAP Tools (etwa SAP-Signavio und SAP-LeanIX) sinnvoll ebenso für die technische Dimensionen Extensibility, Integration und Data durch ATC-Checks und ICCM-Reports.
4. Transformation zu einer Clean Core Landschaft
Zur Hebung der Nutzeneffekte wird eine Transformation der SAP-Landschaft empfohlen. Diese ist unternehmensspezifisch zu gestalten und kann sowohl durch Cleansing-Projekte als auch durch neue Template-Ansätze mit Side-by-Side-Extensions auf der BTP erreicht werden.
Unser Vorgehen bei adesso
Zur Etablierung des Clean Core in der SAP-Landschaft hat adesso mit seiner breiten Expertise in SAP-, BTP- und Cloud-Transformationsprojekten eine flexible und adaptierbare Vorgehensweise erarbeitet. Es umfasst sechs Beratungsangebote, mit denen die Herausforderungen identifiziert und die Ausgestaltung der Kernbausteine an die Größe und Komplexität des Unternehmens angepasst werden können.
Fazit
Clean Core ist aufgrund der Marktdynamik und des technologischen Wandels eine strategische Notwendigkeit für eine zukunftssichere SAP-Landschaft. Unternehmen profitieren von der Clean-Core-Strategie durch Prozess- und Systemoptimierungen, beschleunigte Softwareentwicklung, gesteigerte IT-Innovationsfähigkeit und reduzierte Betriebskosten. Die Entscheidung für den geeigneten Implementierungsansatz sollte unternehmensspezifisch getroffen werden. Adesso bietet hierfür seinen flexiblen und anpassbaren Ansatz an, um die unternehmensspezifischen Anforderungen zum Erfolg zu führen.
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