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Die Business Mission

Alle erfolgreichen Unternehmen besitzen neben der Vision eine eigene Mission. Doch was grenzt eine Mission von einer Vision ab und wieso überhaupt eine Mission?

Eine Unternehmensvision drückt aus, wo und wofür das Unternehmen in der Zukunft stehen will.

Sie ist Basis, Richtung und Rahmenbedingung für das ganzheitliche Handeln aller Unternehmensbeteiligten. Visionen sind utopische, positiv formulierte Idealvorstellungen anzustrebender Zukunftszustände. Daher sind Visionen immer inspirierend und motivierend. Aus der Vision lassen sich Strategien, Motive und Ziele für das Unternehmen ableiten.

Eine Mission hingegen entspricht einem klaren Auftrag an sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Vision des Unternehmens und die Unternehmensziele zu verwirklichen. Die Mission ist ein Statement, ein Bekenntnis zu bestimmten Werten in Form von Leitsätzen. Sie bezieht sich, anders als die abstrakte Vision, nicht auf einen Zustand, sondern auf das operative Tagesgeschäft.

Getrennt betrachtet beschreibt die Vision die Zukunft und die Mission die Gegenwart. Kann ein Unternehmen auch ohne eines der beiden erfolgreich sein?

Mehr Erfolg durch Weitblick

Als Microsoft gegenüber dem damaligen Giganten IBM noch ein kleines, unbekanntes Softwareunternehmen aus Seattle war, hieß die Vision von Bill Gates: „A computer on every desk and in every home […].“ Durch die Erteilung der Lizenz für die Nutzung des Betriebssystems MS-DOS an IBM war das Fundament für Microsoft gelegt. Dieser Schachzug zeigt den Weitblick, den Bill Gates bereits damals hatte. Denn die Computerindustrie stand vor einem grundlegenden Wandel. Zukünftig sollte nicht mehr die Hardware der entscheidende Faktor sein. Die Software löste die Hardware als bestimmende Komponente ab.

Durch den Entschluss, IBM als Lizenz-Partner zu nutzen, schuf Bill Gates einen allgemeingültigen Standard für Softwareanwendungen. Innerhalb kürzester Zeit schaffte es Microsoft, große Marktanteile für sich zu ergattern, indem auf jedem von IBM gelieferten PC das eigene MS-DOS vorinstalliert war. Mit der Einführung von Windows 3 beschleunigte sich der Effekt nochmals.

Mittels der Macht von IBM hatte Microsoft den direkten Zugang gewählt, um seinen Traum und die Business Mission zu verwirklichen.

Fazit

Microsoft hat beispielhaft verstanden, dass eine Business Mission sich sehr wirksam auf den betrieblichen Erfolg auswirken kann. Hierfür muss die Organisation in zwei Bereichen ein tiefes Verständnis aufbauen und bestimmte Annahmen zugrunde legen. Die wichtigsten Bereiche für eine wirksame Business Mission sind: der Bedarf und die Stärke.

Der Bedarf leitet sich aus der Analyse des Umfeldes ab. Das betrifft den Markt ebenso wie die Branche und alle weiteren Stakeholder. Allgemein bedeutet es, den Wert des Unternehmens für Kundinnen und Kunden zu begreifen und mit in die Formulierung der Mission einzubeziehen.

Die Stärken können als Kernkompetenzen gesehen werden. Genauso wie mögliche Alleinstellungsmerkmale, durch die sich das Unternehmen von Mitbewerbenden abgrenzt. Es sind genau die Punkte, die dem Unternehmen ermöglichen, sich im Markt in führender Position wiederzufinden. Entsprechend gegenübergestellt befinden sich die Schwächen. Diese zeigen wiederum Potenziale, damit sich die Organisation noch weiter entwickeln kann.

Das systematische Durchdenken und Erarbeiten dieser beiden Elemente kann verhindern, dass eine Business Mission zu oberflächlich oder gar falsch definiert wird. Ob sich das Ergebnis anschließend in einem wohlklingenden Slogan formulieren lässt, ist zweitrangig.

Die oben genannte Business Mission von Microsoft aus dem Jahr 1975 lautet vollständig: „A computer on every desk and in every home, running Microsoft software.“ Die Zeit hat gezeigt, dass Bill Gates mit seinem Unternehmen sehr nah an seine Mission herangekommen ist.

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Autor Mike Deecke

Mike Deecke ist Managing Consultant im adesso-Geschäftsbereich für Organisationsberatung. Weil Erfolg kein Zufall ist, sondern von richtigen Entscheidungen abhängt, berät Mike erfolgsorientierte Entscheidende bei Transformationsfragen und zwar bevor es in die Umsetzung geht. Damit das Richtige von den Richtigen einfach richtig gemacht wird.

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