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In der Welt der agilen Softwareentwicklung gibt es verschiedene Ansätze, um Teams dabei zu unterstützen, effizient zusammenzuarbeiten und qualitativ hochwertige Produkte zu liefern. Zwei beliebte Modelle sind das klassische Scrum und das Spotify-Modell. Beide bieten einen Rahmen für agile Arbeitsmethoden, unterscheiden sich jedoch in ihrer Organisationsstruktur, Skalierbarkeit und Flexibilität. In diesem Blog-Beitrag werde ich die Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen herausarbeiten und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile untersuchen.

Das klassische Scrum: Ein bewährtes Rahmenwerk für agile Entwicklungsteams

Das klassische Scrum ist ein iteratives und inkrementelles Framework für die agile Softwareentwicklung. Es besteht aus klar definierten Rollen wie dem Product Owner, dem Scrum Master und dem Entwicklungsteam, Artefakten wie dem Product Backlog und dem Sprint Backlog sowie verschiedenen Ereignissen wie dem Sprint Planning, dem Daily Scrum, dem Sprint Review und der Sprint Retrospective. Dieses strukturierte Modell bietet den Teams einen klaren Leitfaden, um ihre Arbeit zu organisieren und kontinuierlich Wert zu schaffen.

Das Spotify-Modell: Ein alternativer Ansatz für skalierbare Agilität

Das Spotify-Modell wurde von Henrik Kniberg und Anders Ivarsson entwickelt und ist eine Alternative zum klassischen Scrum, die sich besonders für größere Organisationen eignet. Es basiert auf der Idee von "Tribes", "Squads", "Chapters" und "Guilds", die Teams in einer hierarchischen Struktur organisieren. Jedes Team arbeitet autonom in einem bestimmten Bereich und ist gleichzeitig Teil eines größeren Netzwerks, das die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch fördert.


Das Spotify-Modell, Quelle: https://www.projektmagazin.de/artikel/spotify-modell-projektorganisation

Unterschiede zwischen dem Spotify-Modell und dem klassischen Scrum

1. Organisationsstruktur

Während sich klassisches Scrum auf die Organisation einzelner Entwicklungsteams konzentriert, legt das Spotify-Modell Wert auf eine hierarchische Struktur von Tribes, Squads, Chapters und Guilds, die eine bessere Zusammenarbeit über Teamgrenzen hinweg ermöglicht.

2. Skalierbarkeit

Das Spotify-Modell ist darauf ausgelegt, Agilität auf Unternehmensebene zu skalieren, während das klassische Scrum eher für kleine bis mittelgroße Teams geeignet ist.

3. Flexibilität

Das Spotify-Modell bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Arbeitsweise an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen, indem Elemente wie Tribes und Squads je nach Bedarf konfiguriert werden können. Das klassische Scrum hingegen ist weniger flexibel und bietet eine feste Struktur.

Vor- und Nachteile des Spotify-Modells im Vergleich zum klassischen Scrum

Vorteile des Spotify-Modells:
  • 1. Skalierbarkeit: Das Spotify-Modell ermöglicht es Unternehmen, Agilität auf Unternehmensebene zu erreichen, indem es eine flexible Struktur bietet, die es Teams ermöglicht, effektiv zusammenzuarbeiten und große Projekte zu bewältigen.
  • 2. Förderung der Zusammenarbeit: Durch die Organisation von Teams in Tribes und Squads fördert das Spotify-Modell die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch, was zu höherer Produktivität und Qualität führt.
  • 3. Anpassungsfähigkeit: Das Spotify-Modell ermöglicht es Unternehmen, ihre Arbeitsweise an ihre Bedürfnisse anzupassen, indem sie die Struktur und Organisation ihrer Teams flexibel gestalten können.
Nachteile des Spotify-Modells:
  • 1. Komplexität: Die Einführung und Umsetzung des Spotify-Modells erfordert eine sorgfältige Planung und möglicherweise weitreichende organisatorische Veränderungen, die zu einer erhöhten Komplexität führen können.
  • 2. Fragmentierungsrisiko: In größeren Organisationen besteht das Risiko, dass das Spotify-Modell zu einer Fragmentierung führt, wenn die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Tribes und Squads nicht effektiv koordiniert wird.
  • 3. Herausforderungen bei der Skalierung: Obwohl das Spotify-Modell skalierbar ist, können Unternehmen auf Herausforderungen stoßen, wenn sie versuchen, das Modell in größeren Organisationen zu implementieren und zu skalieren.

Fazit

Beide Ansätze, das klassische Scrum und das Spotify-Modell, bieten verschiedene Vor- und Nachteile, die Unternehmen bei der Entscheidung über die Einführung agiler Methoden berücksichtigen sollten. Während das klassische Scrum eine bewährte Struktur für kleine bis mittelgroße Teams bietet, ermöglicht das Spotify-Modell eine skalierbare und flexible Arbeitsweise, mit der Unternehmen Agilität auf Unternehmensebene erreichen können. Letztendlich hängt die Wahl des geeigneten Modells von den spezifischen Anforderungen und Zielen des Unternehmens ab.

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Bild Siver Rajab

Autor Siver Rajab

Siver Rajab ist Consultant im Bereich Banking bei adesso. Mit einem Hintergrund in Datenintegration und langjähriger Erfahrung als Business Analyst unterstützt Siver Entscheidungsträger dabei, die richtigen Schritte zum Erfolg zu gehen.

Kategorie:

Methodik

Schlagwörter:

Scrum

Softwareprojekte

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